Chronik
Am 26.Juli 1930 fand nach längerer Vorbereitung durch einige Bürger der Neustadt die
Gründungsversammlung der "Schützengilde St. Hubertus" im Hotel Germania statt. Fast
100 Bewohner der Neustadt trugen sich spontan in die Mitgliederliste ein. Auf der
Gründungsversammlung wurde ein provisorischer Vorstand gewählt. Er setzte sich wie
folgt zusammen: 1. Vorsitzender Bäckermeister Joseph Kleemann, stellvertr.
Vorsitzender Kaufmann Wilh. Oster, 1. Schriftführer Faktor Herm. Jansen, stellvertr.
Schriftführer Angestellter Bernhard Kuhl, 1. Kassierer Maurermeister H. Richter,
stellvertr. Kassierer Bäckermeister Herm. Sievers Beisitzer Arbeiter Gerhard Kuhl,
Arbeiter Wilhelm Hölscher, Zimmermann Heinr. Pünter.
Ein von der Versammlung beauftragter Ausschuß bereitete die erste
Generalversammlung vor, zu der zu Samstag, dem 30. August 1930 wie folgt eingeladen
wurde:
Bei der Generalversammlung im Hotel Germania wurden in den Vorstand gewählt: 1.
Vorsitzender Josef Schneider, Stellvertreter Clemens Breckweg, 1. Kassierer Wilhelm
Oster, Stellvertreter Hermann Sievers, Beisitzer Wilhelm Hölscher, Gerhard Kuhl,
Heinrich Pünter.
Das 1. Volksfest der fand am 7. und 8. Juni 1931 auf dem Stadion-Gelände statt.
Der Vereinsbeitrag betrug 0,25 RM pro Monat. Die
Mitgliederzahl war bereits auf 160 angestiegen. Die
Würde des 1. Königs der Gilde errang unter vielen
Bewerbern Hermann Engeler, Königin war Katharina
Kohnen.
Die große Teilnahme der Bewohner der Neustadt und der
reibungslose Ablauf des Festes machte der Gilde Mut zu
weiteren Investitionen. Bereits zum Fest im Jahre 1932 hatte
man eigene Platzanlagen geschaffen. Im Bericht des
Vorstandes über das erste Fest im Jahre 1931 heißt es: "Nur
selten dürfte ein Fest in Meppen einen solchen Anklang
gefunden haben wie das der Gilde! Die kühnsten
Erwartengen sind übertroffen worden., die Harmonie ist auch nicht durch den leisesten
Mißklang getrübt worden. Möge dieser Bericht der Nachwelt zeigen, daß man auch in den
Zeiten der Not es verstehen soll, durch Einigkeit und Geschlossenheit und frei von jedem
Standesdünkel Feste zu feiern, an die man noch lange, oft und gern zurückdenkt".
Zum Fest im Jahre 1932 hatte die Gilde bereits eine Vereinsfahne angeschafft.
Die Mitgliederzahl war inzwischen auf 300 gestiegen. Aber nur 4 Jahre konnte die
Schützengilde St. Hubertus sich ihrer Selbständigkeit erfreuen. 1934/35 wurde die Gilde
von den damaligen Machthabern zwangsweise in die "Vereinigten Schützenbruderschaften
der Stadt Meppen" eingegliedert - also praktisch aufgelöst. Die Sachwerte der Gilde gingen
in das Eigentum des neuen Vereins über. Mehr als 600,- RM, für damalige Verhältnisse eine
stolze Summe, wurden eingebracht. 3 Jahre nach Kriegsende nach der Währungsreform
1948 gab es erste Überlegungen ob man die Hubertus-Gilde nicht neu gründen sollte. Am
26. Juli 1949 trafen sich die Interessenten unter Leitung des hochbetagten früheren
Kommandeurs, Bernhard Voss, und beschlossen die Neugründung. 120 Bewohner der
Neustadt trugen sich spontan in die Mitgliederliste ein. Das damalige Lokal Töbermann
war völlig überfüllt. Zum Vorsitzenden des Vorbereitungsausschusses für die
Generalversammlung am 20. August 1949 wurde Bäckermeister Sievers gewählt. Am 20.
August fand die erste Generalversammlung statt. Die Frühere Satzung wurde unverändert
angenommen. In den Vorstand wurden gewählt: 1. Vorsitzender Hermann Sievers, 2.
Vorsitzender Bernhard Sievers, 1. Kassierer Heinrich Schmolke, 1. Schriftführer Justus
Heil, Beisitzer Hans Moss, Heinrich Schröder, Wilhelm Winkelmann, Wilhelm Hölscher.
Zum Kommandeur der Gilde wurde Walter Dietrichs gewählt. Die Gilde wurde in 5
Kompanien eingeteilt, wie sie auch heute noch bestehen. Die im Jahre 1932 angeschaffte
Vereinsfahne hatte beim Zwangszusammenschluß Schützenbruder Bernhard Sievers
"sichergestellt". Er hatte sie auf dem Boden seines Hauses versteckt.
Am 27.03.1950 wurde eine neue Königskette in Silber bestellt. Der Preis: 221,35 DM.
Das erste Volksfest nach dem Kriege und der
Neugründung feierte die Gilde am 18.und 19. Juni
1950. Dank des Entgegenkommens der Familie
Brümmer konnte in viel Eigenleistung der auch
heute noch genutzte Platz, der "Hubertusplatz" an
der Lathener Strasse hergerichtet werden. Da dieses
Fest am 1. Tage nicht ohne König stattfinden sollte,
wurde am Sonntag dem 04.06.1950 ein
Interimskönig ausgeschossen. Die Königswürde
errang Heinrich Schnieders, Königin wurde Frau
Gertrud Rump. Der Gilde gehörten inzwischen
bereits 400 Mitglieder an.
Im Herbst 1951 ließ der amtierende König Franz Dopp für die Gilde das nachstehende
"Hubertuslied" komponieren:
Am 23.Mai 1952 wurde der Gilde der Bau eines "Kleinkaliber-Schießstandes" auf dem
"Hubertusplatz" genehmigt. Im Jahre 1956 wurde der Scheibenstand - bisher aus Holz - massiv
errichtet. Die Kosten betrugen 1.767,- DM. Der Schießstand wurde in den folgenden Jahren
immer wieder erweitert zu der heutigen "Hubertushalle",ausgestattet mit einer
vollelektronischen Schießanlage sowie Räumen für verschiedene Festlichkeiten der Gilde und
Mitglieder